Es ist schon spannend, was die Pandemie alles an Eiter aus der Gesellschaft rausdrückt. Da werden Abgründe offenbar, die man nicht für möglich gehalten hätte.
Uns erschreckt vor allem, wie stark das Bildungswesen von religiösen Fundamentalisten durchsetzt ist. Der Lehrerberuf scheint diese ultrareligiösen neurechten Spinner geradezu anzuziehen. Warum? Wahrscheinlich, weil sie ihre so ihre extremen Auffassungen, Weltanschauungen und religiösen Fantasien den Kindern subtil einträufeln können. Schon das ist eigentlich problematisch genug. Aber während einer Pandemie zeigt sich, wie ein solches Problem ausarten kann. Da gibt es Abtreibungsgegner, vernetzt durch trumpistische Glaubensgemeinschaften in der Schweiz, welche Massnahmen offen bekämpfen. Der fade Beigeschmack: Es handelt sich um Primarlehrer.
Dann gibt es Oliver Grossenbacher. Ein Schuleiter, der schwurbelt und schwurbelt. Als Vorstand der Schuleiter darf er unbestraft solche Sätze ins Netz schreiben: «Kinder ohne Einverständnis der Eltern geimpft und drakonische Freiheitsbeschränkungen verhängt werden.» UND niemand – wirklich niemand! – wird aktiv. In der Privatwirtschaft hätten solche Damen und Herren ihren Job los, aber anscheinend nicht als Lehrer oder Schulleiter. Da kann man heiter Fakenews verteilen und keiner macht sich Gedanken, ob ein solcher Mensch die richtige Besetzung als Schulleiter ist. Da verwundert es auch nicht, dass auch Oliver in der Suppe der Freikirchen und Sekten zu finden ist. Im Vorstand des Schulleiterverbandes, als Kontaktperson und als Gläubiger. In einer Zeit, in welcher Menschen in der Privatwirtschaft bereits gefeuert werden, wenn sie ein falsches Wort in den sozialen Medien rauslassen.
Da müssen sich Schwurbler und Sektenmitglieder im Bildungsbereich keine Sorgen machen. Sie können ihren Gedankendurchfall ohne Angst verbreiten. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und vielleicht auch mitbeteiligt an der Tatsache, dass wir eine beunruhigend grosse Zahl von wissenschaftsfeindlichen Menschen in der Schweiz haben. Dass aber während einer Pandemie Eltern, Lehrer und Kinder abhängig sind von solchen fanatischen Glaubensjüngern, ist schlicht und einfach eine absolute Katastrophe.
Ach ja. Pierre Alain Schnegg, dem es offenbar ein grosses Anliegen ist, möglichst viele Kinder der Infektion zu überlassen – ist auch in einer Freikirche …
Eine Antwort auf „5. Die Fanatiker“
Selbstverständlich dürfen Schüler und Schülerinnen, sobald sie urteilsfähig sind, eigenverantwortlich entscheiden, ob sie sich impfen oder testen lassen wollen; das Einverständnis der Eltern ist gerade nicht nötig. Dies ist das Recht über den eigenen Körper, das die Schwurbler so gerne für sich usurpieren..